Montag, 16. Februar 2004
Am dreiundzwanzigsten Tag erschien ein Besucher,
und forderte in rauhem Ton Eintritt in das Zelt, obwohl doch der Zycota auf einem weiteren Schild vermerkt hatte, dass das Meerschwein heute ganz und gar unpässlich sei. Er hatte sich so sehr gewünscht, dass etwaiges Publikum die Konsequenz ziehen und nicht auf der Durchführung des Programms bestehen werde! Doch musste er feststellen, dass diese Hoffnung furchtbar vergeblich gewesen war. Der Besucher insistierte aufgebracht, dass man ihn sofort hineinzulassen habe. Zunächst versuchte der Z., ihm noch einmal mündlich begreiflich zu machen, was er mit Geschriebenem schon auszusagen geglaubt hatte. Er unterrichtete den Besucher, dass die Buchstaben "M.S.", die doch zweifelsohne gut lesbar seien auf dem Schild, das Meerschwein bezeichneten, und mit dem sich an die Buchstabenfolge "M.S." anschließenden Wort "UNPÄSSLICH" gesagt sein solle, dass das Meerschwein erkrankt sei und sich nach eigener Angabe zu schaustellerischen Darbietungen jedweder (auch der bescheidensten) Art schlechterdings nicht in der Lage sehe. Zur Betonung dieses Sachverhalts habe er, Zycota, Hanslois, Großbuchstaben verwendet, und zwar solche und in solcher Folge aneinandergereiht, dass sie das Wort "unpässlich" ergäben - wie der Besucher ja selbst sehen könne. Er, Zycota, könnte bereit sein zu erwägen, dem Besucher einen noch auszuhandelnden Teil des von dem Besucher gezahlten Eintrittsgeldes zurückzugeben, wenn dieser davon Abstand nehme, mit Gewalt, gegen den Willen des Zycota und zum größten Schaden des Meerschweins, das angesichts seines Gesundheitszustandes Aufregung jeder Art nicht zu bewältigen vermöge, in das Zelt einzudringen. Das Meerschwein lugte wegen des großen Lärms vor dem Zelt unter einer Plane hervor und machte einen blassen und geschwächten, ja kränkelnden Eindruck. Der Zycota wies den Besucher auch auf die Gesichtsfarbe des Meerschweins besonders hin. Das Meerschwein zeigte auf das Schild. Der Besucher drohte mit der Einschaltung eines Fachanwalts. Das Schild mit der Aufschrift "Aphenthea" fiel erneut herab, weil der Besucher dermaßen unbeherrscht an der Plane zog.

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das arme meerschwein
das ist wirklich ein aphenthea-ter. drum versichere sich, wer an planen zieht, erst mal was darunter liegt ;-) *Juneau'

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Alles in allem klingt das doch gar nicht so schlecht
Gestern war ich zu Besuch (ich meine natürlich beruflich; mit privatem Zeitvertreib gibt sich Smarf nicht ab) bei einem Rudel von Softwareentwicklern. Ich meine, im Internet steche ich natürlich in ein Wespennest, aber erwähnt werden muss doch, dass einer der Herren aus seiner Kindheit berichtete: Er habe damals einen Bericht über Weltraumfahrt und die Ausbildung zum Astronauten gesehen und Module des Trainings gleich in der Praxis ausprobieren wollen. Seine Mutter sei gerade noch rechtzeitig gekommen; er habe seinen Hamster in eine Trommelschleuder verfrachtet, um Aspekte der Zentrifugalkraft in vivo zu studieren. Sie fischte den Hamster kurz vor 5g aus der Trommel und verhängte ein Zutrittsverbot zum Wäschekeller. Der Hamster habe grün ausgesehen und sein Rad tagelang nicht betreten.
Ich würde die Verhältnisse unter denen Hamster und Softwareentwickler aufwuchsen als entfremdet bezeichnen. Sowas tut ja kein Kind ohne Not - hoffe ich doch?

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