Freitag, 13. Februar 2004
Leider stellte der Zycota zu spät fest,
als er sich heiser geschrieen hatte, dass das Meerschwein vor Lärm Angst hatte und sich davon furchtbar einschüchtern ließ. Es kam dann zu Konzentrationsstörungen, nach solchen Schimpfkanonaden, die es dem armen Tier unmöglich machten, das ihm vom Zycota mühsam Antrainierte auch in ansprechender Form vorzuführen - weder das Feuerschlucken noch das Siebenereinmaleins noch die "Brennende Blindenschrift" wollten ihm dann noch gelingen. Nach einigen Tagen im Zelt mit dem Zycota und ganz vergeblichen Bemühungen um die Blindenschrift bekamen beide bösartige Kopfschmerzen. Der Zycota begann, an der Strategie zu zweifeln (es werde erst wieder zu essen geben, wenn das Programm stand und perfekt saß). Das Meerschwein wirkte erschöpft und fraß die Streichhölzer. Das Zelt fiel einige Male um, und die Kopfschmerzen wurden jedesmal stärker, wenn der Zycota zum Wasserholen das Zelt verließ und das Schild herunterkam.

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Wasserholen? Für das Meerschwein?
Kann ja nichts werden. Die Strategie mit dem Hungern ist schon richtig. Aber das M.S. darf auch kein Wasser bekommen, die Biester nehmen neben dem kleinen Finger die ganze Hand. Glaub' mir, ich weiß wovon ich spreche: Ich habe mit einem Frettchen Zirkuskunststücke eingeübt; ("Semikolon") und das ging echt beschwerlich von sich. Ich schlug mit einem schweren Hammer auf das Dach des Gartenhauses, darunter saß das Frettchen. Es sollte nun auf Klopfen possierlich herausschießen und sich außerhalb des Gartenhauses produzieren. Das Biest glotzte bloß blöd aus dem Verschlag, ich haute mir auf den Finger (das war, weil ich zu weit ausholte und das Gleichgewicht auf der Leiter verlor, mit der linken hing ich an der Regenrinne, aber die rechte führte noch den Schwung aus und da geschah es dann). Naja, unten war's ein bißchen blöd, wegen des Stacheldrahtzauns unserer Nachbarn - deren blödes Glotzen, fast so wie vom Frettchen, werde ich nicht vergessen.
Also gut, ein wenig adrenalinisiert stürzte ich mich auf die offene Luke im Dach und griff nach dem Frettchen. Also, das hätte ich besser nicht getan, jedenfalls schnappte es (ich glaube "indigniert" ist das richtige Wort) nach meiner Hand (diesmal der rechten, die linke hatte ich in einer Schonhaltung hinter dem Rücken - steh' mal so auf einer Leiter) und das war wirklich schmerzhaft. Ich glaube, das Frettchen hat nicht blöd, sondern verschlagen geguckt. Der Arzt amputierte vorsichtig zwei Fingerstummel, mit denen ich sowieso nicht mehr so viel hätte anfangen können. Strich ein Sportgel auf die geschwollene Linke und verpasste mir eine Tetanusspritze. Fand meine Homöopathin auch doof. Wegen der Impfblockaden oder so.
Seitdem gilt in Bezug auf Nager: Leben und leben lassen; es sei denn, Du hast die absolute Verfügungsmacht über die Ressourcen. Also: Gib' dem Biest BLOSS KEIN WASSER!

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